Das Spanning Tree Protocol (STP) ist für die Bildung einer schleifenfreien Topologie auf dem Layer 2 verantwortlich. Dazu senden alle beteiligten Switche Bridge Protocol Data Units (BPDU) aus, lernen so das Netzwerk kennen und legen die aktiven Wege fest. Siehe auch SPB.
Das Protokoll wählt einen Switch als Root-Bridge aus, der als zentraler Knotenpunkt des Spanning Tree dient. Alle anderen Switches im Netzwerk bestimmen ihren Pfad zur Root-Bridge und schalten alle anderen Pfade ab, um Schleifenbildung zu verhindern.
Interface | Alt | Neu |
---|---|---|
10 Mbps | 100 | 2.000.000 |
100 Mbps | 19 | 200.000 |
1 Gbps | 4 | 20.000 |
10 Gbps | 2 | 2.000 |
Die Auswahl der Root-Bridge erfolgt anhand der Bridge ID (BID), die aus der Bridge Priority und der MAC-Adresse des Switches besteht. Der Switch mit der niedrigsten BID wird zur Root-Bridge ernannt. Wenn zwei Switches dieselbe Priorität haben, wird die MAC-Adresse der Switches als Kriterium verwendet. Der Switch mit der niedrigeren MAC-Adresse wird dann zur Root-Bridge ernannt.
Auf jedem Switch, der nicht die Root Bridge ist, wird der Root Port bestimmt. Der Root Port ist der Port, über den ein Switch den kürzesten Pfad zur Root Bridge hat. Dies wird auf Basis der Kosten für die Verbindung berechnet.
Die Kosten sind ein Wert, der die relativen Kosten einer Verbindung im Netzwerk repräsentiert. Sie werden auf Grundlage der Bandbreite des Links festgelegt.
Je niedriger die Kosten, desto bevorzugter ist der Pfad. Ein Port mit niedrigeren Kosten zum Root Bridge ist der Root Port.
Wenn zwei oder mehr Pfade die gleichen Kosten haben, wird der Port mit der niedrigsten Port Priority (falls konfiguriert) verwendet. Wenn auch die Port Priorities gleich sind, wird die MAC-Adresse des Ports als Entscheidungskriterium verwendet.
Spanning Tree Root Port & Path Cost - NetworkDirection - Youtube
Ein designierter Port ist ein „normaler“ Weiterleitungsport. Ein designierter Port ist einer, der als derjenige bestimmt wurde, der die besten (niedrigsten) Kosten hat.
Ein blockierter Port wird von STP deaktiviert und leitet keine Frames weiter.
todo
BPDU Guard ist eine Sicherheitsfunktion, die verwendet wird, um zugrunde liegende Netzwerkarchitektur vor unerwünschten oder bösartigen BPDUs zu schützen. BPDUs sind essenzielle Datenpakete, die von Switches zum Austausch von Informationen im Rahmen des Spanning Tree Protocols verwendet werden. Diese Funktion sorgt dafür, dass Ports, die als Access Ports (also für Endgeräte wie Computer oder Drucker) konfiguriert sind, keine BPDUs erhalten oder senden dürfen. Wenn ein Port, der für BPDU Guard konfiguriert ist, eine BPDU empfängt, wird der Port sofort in den Err-Disable-Zustand versetzt (er wird deaktiviert). Das, dass ein Endbenutzer oder ein böswilliger Akteur einen Switch oder ein Gerät anschließt, das BPDUs senden könnte und möglicherweise die Spanning Tree Topologie stört. BPDU Guard wird oft auf Access-Ports konfiguriert, die nur für die Verbindung von Endgeräten verwendet werden sollen, um zu verhindern, dass versehentlich oder absichtlich Switches oder andere Netzwerkgeräte angeschlossen werden, die BPDUs senden.
interface GigabitEthernet0/1 spanning-tree bpduguard enable
Der Admin kann BPDU-Guard auch global einschalten und auf allen Ports mit Portfast konfigurieren:
spanning-tree portfast bpduguard default interface GigabitEthernet0/1 spanning-tree portfast
BPDU Filter ist ein Feature, das BPDUs auf bestimmten Ports blockiert oder ignoriert. Es wird hauptsächlich verwendet, um zu verhindern, dass BPDUs auf Access-Ports gesendet werden, die keine STP-Informationen benötigen.
interface FastEthernet0/1 spanning-tree bpdufilter enable
Im Normalfall durchläuft ein Switchport beim Aktivieren die Phasen des Spanning Tree Protokolls: Blocking, Listening, Learning und Forwarding. Dadurch dauert es etwa 30 Sekunden bis der Port Nutzdaten transportiert.
Das kann zu Problemen mit DHCP führen. Oft bekommen PCs keine IP-Adresse vom DHCP-Server und ziehen sich eine Adresse via Auto-IP (169.254.nnn.nnn).
Portfast ermöglicht es den Ports, schneller den Zustand „Forwarding“ zu erreichen, ohne auf die üblichen Spanning Tree-Timer zu warten.
interface GigabitEthernet0/1 spanning-tree portfast
Es gibt verschiedene Versionen von STP. Siehe Spanning tree modes.
Open Standard
Cisco Erweiterungen
MSTP ist im IEEE 802.1s-Standard festgelegt. Es erweitert das Konzept von STP, indem es das Netzwerk in mehrere Instanzen von STP unterteilt, die als Regions bezeichnet werden. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung der Redundanz in großen Netzwerken, da verschiedene VLANs unterschiedliche Instanzen von MSTP verwenden können.
Siehe Wikipedia, NetworkLessions, CCNP: Multiple Spanning Tree (MST) - Explained & Configuration